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Was ist Entwicklung ...

... und warum Entwicklungszusammenarbeit?

Was ist Entwicklung?

Denken Sie bitte mal über ihre persönliche Entwicklung nach - Ziele, Entscheidungen, Helfer, Rahmenbedingungen, Zufälle ...
Entwicklung ist für manche "ausgehöhlt bis auf ein leeres Plus". Tatsächlich ist der Entwicklungsbegriff einem stetigen Wandel unterworfen. Eine einheitliche Definition gibt es bis heute nicht. Mal wird Entwicklung mit wirtschaftlichem Wachstum gleichgesetzt, mal mit einer Kombination aus Durchschnittseinkommen, Lebenserwartung und Analphabtenquote gemessen. Mal werden die Verwirklichung von Demokratie und Menschenrechte als Messgröße herangezogen und mal ein sogenannter Glücksindex. Entwicklung ist komplex und von individuellen und kollektiven Wertvorstellungen abhängig. In unserem Entwicklungsverständnis befindet sich der einzelne Mensch in seiner natürlichen, soziokulturellen und wirtschaftlichen Umgebung im Mittelpunkt. Ziel ist die regional angepasste Überlebenssicherung und die langfristige Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse auf der Basis nachhaltiger Nutzung lokal vorhandener natürlicher und sozialer Ressourcen unter selbsthilfeorientierter Beteiligung der Bevölkerung.

Warum Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklungszusammenarbeit ist Teil eines globalen Bewusstseins.
Armut, Hunger und unwürdige Lebensbedingungen bleiben zentrale Herausforderungen der Weltgemeinschaft und -gesellschaft. Trotz der Zielsetzung der Vereinten Nationen extreme Armut bis zum Jahr 2015 zu halbieren, leben heute immer noch mehr als eine Milliarde Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag. Trotz der Bemühungen von sechs Jahrzehnten staatlicher und nicht-staatlicher Entwicklungszusammenarbeit hungert jeder 7. Mensch auf der Erde. Die Ursachen dafür sind sehr komplex: Bevölkerungswachstum, politische Instabilität, Kriege und Konflikte, Umweltdegradation, knapper werdende und ungleich verteilte landwirtschaftliche Nutzfläche und eine globale Wirtschaftsordnung, die den meisten Menschen in den westlichen Industrienationen ein relativ luxuriöses Leben ermöglicht, in den sogenannten Entwicklungsländern eine große Masse an Verlierern produziert. Entwicklungszusammenarbeit ist sicherlich eine moralische Verpflichtung und ein Gebot der Menschlichkeit. Globale Herausforderungen wie Kriege, Klimawandel, Migration, Terrorismus, Wassermangel oder Atomunfälle zeigen zusätzlich wie eng vernetzt unsere eine Welt und wie alternativlos eine internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung ist. Unser Handeln hat Auswirkungen auf Menschen in unserer direkten Umgebung und auf der anderen Seite der Welt.

Millennium-Entwicklungsziele

Ehrgeizige Menschheitsziele - erreichbar bis 2015?
Im Jahr 2000 verabschiedeten 189 Staaten die Milleniums-Erklärung (Millenium Development Goals, MDG)[1]. Darin einigten sie sich auf acht übergeordnete Ziele zur Armutsbekämpfung.
Bis 2015 sollten nicht nur die Zahl der von Hunger und Armut betroffenen Menschen halbiert, sondern auch die Gleichberechtigung der Geschlechter vorangetrieben, allen Kindern eine Grundschulbildung ermöglicht sowie die Kinder- und Müttersterblichkeit stark reduziert werden. Krankheiten wie HIV/Aids und Malaria sollen eingedämmt, ein nachhaltiger Umgang mit der Umwelt gesichert und eine globale Partnerschaft im Dienst der Entwicklung erreicht werden. Jedes dieser Ziele wurde mit quantifizierbaren Unterzielen bzw. Indikatoren zur Messung des Fortschritts versehen.

Im Jahr 2015 zogen die Vereinten Nationen eine Bilanz, die einige Lichtblicke aber auch Ernüchterung bereithielt[2]:
  • Der relative und absolute Anteil von Menschen, die in extremer Armut leben, konnte mehr als halbiert werden. Jedoch leben weltweit immer noch etwa 840 Millionen Menschen von weniger als 1,25 $ pro Tag. Dies betrifft vor allem Menschen in ländlichen Regionen. Zudem wird der Abstand zwischen Armen und Reichen immer größer.
  • Die Anzahl der Kinder im Grundschulalter, die keine Schule besuchen, konnte von 100 Millionen auf 57 Millionen gesenkt werden. Dabei konnte auch die Lücke zwischen Jungen und Mädchen (quantitativ) geschlossen werden.
  • Trotzdem hält die ökonomische, politische und soziale Diskriminierung von Frauen und Mädchen weltweit an. In manchen Regionen nahm sie sogar zu.
  • Die Kindersterblichkeit (Todesfälle bei Kindern die jünger als 5 Jahre sind) ging von 12,7 Millionen auf 6 Millionen weiter zurück. Auch die Muttersterblichkeit sank um etwa 45%.
  • Sowohl die Rate der HIV-Neuinfektionen als auch die Anzahl der Todesfälle durch Malaria und Tuberkulose konnte gesenkt werden.
  • Der Zugang zu sauberem Trinkwasser wurde verbessert. Etwa 42% der Weltbevölkerung hat jedoch weiterhin keinen Zugang zu unbedenklichem Leitungswasser in ihrer Umgebung. Der Ausstoß an CO2 nimmt weiter zu, wie auch die Überfischung von Gewässern.
  • Nur 4 Länder brachten die avisierten 0,7% des BIP für die Entwicklungszusammenarbeit auf.
  • Aufgrund von Konflikten sind immer mehr Menschen auf der Flucht. Die Anzahl der Flüchtenden und Vertriebenen war seit dem 2. Weltkrieg noch nie so hoch wie heute. Auch hier sind Frauen und Kinder diejenigen, die am verletzlichsten sind.
[1] un.org/millenniumgoals/
[2] un.org/millenniumgoals/reports.shtml

Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Agenda 2030 - Mit neuen Zielen zu einer gerechteren Welt?
Im Anschluss an die MDGs und aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen beschlossen die UN im Jahr 2015 Grundsätze für neue Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG)[1]. Diese traten am 1. Januar 2016 in Kraft und umfassen die Bereiche: Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Galten die MDGs vornehmlich den am wenigsten entwickelten Ländern, beziehen sich die Grundsätze der SDGs nun auf alle Länder weltweit und verpflichten auch die Länder des Nordens zum Handeln. Sie stellen somit einen Paradigmenwechsel zu den MiIllenium Development Goals dar und sind – methodisch gesehen – breiter und fundierter abgestützt.
Im Vordergrund stehen die Einhaltung der Menschenrechte, Geschlechtergerechtigkeit, inklusive Bildung und eine nachhaltige ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung. Armut und Hunger sollen in jeder Form und weltweit beseitigt werden. Dabei wird die Wichtigkeit von globalen Partnerschaften, von Solidarität und Partizipation aller relevanten politischen und zivilgesellschaftlichen Akteure betont.
Eine Operationalisierung der Grundsätze und vor allem die Maßnahmenentwicklung und ‑umsetzung stehen noch aus und müssen von den einzelnen Mitgliedstaaten erst noch erarbeitet werden. Erst dann lässt sich einschätzen, wie ernst es die Regierungen der Mitgliedstaaten mit einer gerechteren Welt meinen und inwieweit es gelingt alle Sektoren (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft etc. und einzelne Akteure) einzubinden. Den Grundmaximen der SDGs folgend, ist jeder Staat dem anderen für die Erfüllung aller Ziele verpflichtet. Die Agenda 2030 beruht somit auf einer universalen Verantwortung. [1] un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=A/69/L.85&;;;Lang=E

Prozess MDGs und SDGs historisch:
upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/35/UN_SDG-MDG-Prozess.pdf

Ban Ki- moon, Generalsekretär der UN, nimmt im Januar 2016 in Zürich zu den Sustainable Development Goals Stellung. Vorstandsvertreterinnen von Shangrila/ Govinda sind anwesend.

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